NEUE TERMINE 2025
Beginn 23. & 24.05.2025, weitere Termine (immer freitags 9 Uhr 30 bis 17 Uhr 30):
27.06.2025, 25.07.2025, 19.09.2025, 17.10.2025, 07.11.2025, 12.12.2025, 16.01.2026, 13.02.2026, 13.03.2026, 17.04.2026, 22.05.2026, 12.06.2026.
Abschlussreflexion am 10.07.2026, online von 17 bis 19 Uhr.
Ein weiteres Angebot zum Thema finden Sie in unserem Zertifikatsprogramm.
Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung - Seminar
Traumapädagogische Konzepte sind, insbesondere für vulnerable Gruppen, wie junge Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe, (junge) Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen oder auch Senior:innen in institutionellen Kontexten niederschwellig und alltagsorientiert angelegt. Sie ermöglichen Fachkräften, auf die spezifischen Bedürfnisse von Menschen nach traumatischen Erfahrungen einzugehen. Das vorliegende Angebot bezieht sich auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und spezifiziert in einem Modul die Arbeit mit Menschen mit Behinderungserfahrungen als eine der vulnerabelsten Gruppen. Grundsätzlich sind die Inhalte auch auf die Arbeit mit anderen Zielgruppen zu übertragen.
Frühe Traumatisierungen durch Bindungsverluste, Vernachlässigung, (sexualisierte) Gewalt und andere Formen von Macht-Missbrauch finden sich oft bereits in den Biographien (junger) Menschen. Diese Erfahrungen beeinflussen das Verhalten und die Sicht der Kinder und Jugendlichen auf ihre Umwelt. Damit haben sie einen Einfluss auf den alltäglichen Umgang mit sich und anderen im Hier und Jetzt, mit neuen Erlebnissen und Beziehungsangeboten in Regeleinrichtungen und Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe.
Im Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendliche sind Fachkräfte daher mit verschiedenen und komplexen Situationen konfrontiert. Die biographische Erfahrungen und das zunehmend herausfordernde Verhalten von Kindern und Jugendlichen sowie die Arbeit mit den Herkunftsfamilien und anderen für die jungen Menschen wichtigen Systemen unter oft nicht ganz passenden strukturellen Voraussetzungen, stellen eine hohe Anforderung an die Fachkräfte dar.
Auch die Sozialisation der Fachkräfte, deren professionelle Haltung und fachlich-reflexive Handlungskompetenz haben einen Einfluss auf die traumapädagogische Arbeit. Eine fachlich-reflexive Handlungskonzeption von Fachkräften kann sich in einer Organisation entfalten, die strukturell derart angelegt, dass sie neben der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auch die professionelle Haltung der Fachkräfte unterstützt. Eine fachlich-reflexive Einschätzung der Situation kann den Einsatz passender, aus den Bereichen der Pädagogik, Psychologie, Psychosomatik und Neurobiologie entwickelter traumapädagogischer Methoden vorbereiten.
Im Rahmen dieses Weiterbildungsangebots wird theoretisches Wissen mit methodischer Vielfalt verknüpft, um Haltung, Handlungsfähigkeiten und Interventionsmöglichkeiten im Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendliche zu erweitern und adäquat in die praktische Arbeit einfließen zu lassen. Zudem werden Gelingensfaktoren für die Verankerung von Gewaltschutzkonzepten vorgestellt und diskutiert, um Re-Traumatisierungen in pädagogischen Kontexten vorbeugen zu können.
Termin(e) | Mehrere Veranstaltungsblöcke vom 23. Mai 2025 bis 10. Juli 2026 (Gesamtaufwand 13,5 Tage mit 108 Fortbildungseinheiten) |
Veranstaltungsort | Center for Advanced Studies der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn, Bildungscampus 13 |
Kosten | 1.600 Euro zzgl. Umsatzsteuer |
Veranstaltungsformat | Seminar |
Zusätzliche Information | Diese Weiterbildung richtet sich inhaltlich am Curriculum der Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) aus. |
Abschluss | Jeder Teilnehmer*in erhält bei erfolgreicher Teilnahme an den Seminaren von der DHBW ein Zertifikat „Weiterbildung Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung“ |
Kompetenzerwerb
Das Ziel der Weiterbildung ist der Erwerb von Wissen und Fertigkeiten in den folgenden Bereichen:
- Grundlagen Trauma und Traumafolgestörung
- Neurobiologie und Biologie des Traumas
- Fachlich-reflexive Handlungskompetenz mit dem Fokus auf eine Bindungs- und traumasensible Grundhaltung – traumasensible Beziehungsgestaltung.
- Ressourcenaktivierung und Stabilsierung auf unterschiedlichen Ebenen.
- Traumapädagogische Methoden und Verfahren in der Traumatherapie
- Dissoziation und die Arbeit mit inneren Anteile und Ego-States
- Kinderschutz in pädagogischen Kontexten
- Umgang mit komplexen Störungsbildern – Täterstrukturen- und strategien
Seminarinhalt
Module
- Trauma und Traumafolgestörung ICD10, ICD11, DSM-5
- Hirnorganik, Trauma und Körper, Polyvagal-Theorie
- Einführung in das fachlich-reflexive Handlungskonzept
Termin: Freitag, 23. Mai 2025, von 9.30 Uhr - 17.30 Uhr und Samstag, 24. Mai 2025, von 9.00 - 12.00 Uhr
Dozierende: Prof. Dr. Anja Teubert, Guido Fuchs
- Bindungstheorie, Bindungstypen- und repräsentanten
- Bindungsstörungen, Bindung und Trauma
Termin: Freitag, 27. Juni 2025, 9.30 Uhr - 17.30 Uhr
Dozent: Guido Fuchs
- Konzept des sicheren Orts
- Umgang mit Täterkontakt
- Strukturelle und Konzeptionelle Aspekte von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
Termin: Freitag, 25. Juli 2025, 9.30 Uhr - 17.30 Uhr
Dozent: Guido Fuchs
- Dissoziation, Stabilisierungstechniken und Techniken der Affektregulation
- Körperorientierte Stabilisierung
Termin: Freitag, 19. September 2025, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr
Dozent: Guido Fuchs
- Überblick und Vertiefung von Techniken und Methoden
- Praxisreflexion, Umgang in Krisensituationen
Termin: Freitag, 17. Oktober 2025, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr
Dozent: Guido Fuchs
- Grundlagen und verschiedene Konzepte der Teile-Arbeit
- Kontaktaufnahme und Umgang mit verletzten und verletzenden Teilen
Termin: Freitag, 07. November 2025, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr
Dozent: Harald Requardt
Termin: Freitag 12.12.2025, 09:30 bis 17:30 Uhr
Dozent: Harald Requardt
- Traumapädagogische Grundhaltung
- Professionelle Bindungs- und Beziehungsgestaltung
Termin: Freitag, 16.01.2026, 09.30 - 17.30 Uhr
Dozent: Guido Fuchs
- Strafrechtliche Grundlagen / Einblick in die strafrechtliche Praxis
- Entstehung, Auswirkungen und Umgang mit Scham in der pädagogischen Arbeit
Termin: Freitag, 13. Februar 2026, 09.30 – 17.30 Uhr
Dozenten: RA Boris Müller und Guido Fuchs
- Welche Täterstrukturen gibt es?
- Täter:innenstrategien
- False-Memory Bewegung
- Psychohygiene
Termin: Freitag, 13. März 2026, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr
Dozent: Guido Fuchs
- Komorbiditäten und Trauma
- Vernetzung und Kooperation
Termin: Freitag, 17. April 2026, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr
Dozent: Guido Fuchs
- Besonderheiten
- Methodische Ansätze
Termin: Freitag, 22. Mai 2026, 09.30 - 17.30 Uhr
Dozentin: Hülya Fraunholz-Akin
- Das fachlich-reflexive Handlungskonzept im Gewaltschutz
- Gewaltschutzkonzepte verankern
Termin: Freitag, 12. Juni 2026, 09.30 Uhr - 17.30 Uhr
Dozentin: Prof. Dr. Anja Teubert
Termin: Freitag, 10. Juli 2026, 17.00 Uhr - 19.00 Uhr, online via Zoom (link wird rechtzeirig bekannt gegeben)
Dozierende: Prof. Dr. Anja Teubert, Guido Fuchs
Weitere Informationen
- Fachkräfte mit Hochschulabschluss im psychologischen, pädagogischen oder verwandten Bereichen (z. B. Psycholog*innen, Ärzt*innen, Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen/Sozialpädagog*innen, Heilpädagog*innen, Lehrer*innen, Theolog*innen, Soziolog*innen oder vergleichbare andere analoge Abschlüsse) oder abgeschlossene Berufsausbildung (Fachschule) in einem sozialadministrativen, erzieherischen oder pflegerischen Beruf (insbesondere Erzieher*innen, Pflegefachkräfte, Hebammen, Ergotherapeut*innen, Physiotherapeut*innen, Logopäd*innen).
- Pädagogische Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe, der Schulsozialarbeit und anderen pädagogischen Einrichtungen
- Hochschulabschluss oder
- eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem (psycho)sozialen oder medizinischen Beruf mit
Mindestqualifikation Niveau 6 des Deutschen Qualifikationsrahmens - Einjährige, einschlägige Berufserfahrung in einem der Bereiche
Nach der Teilnahme an allen 13 Modulen erhalten Sie ein Teilnahmezertifikat über die „Weiterbildung Traumapädagogik und Traumazentrierte Fachberatung“ der DHBW.
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