Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft – Zertifikatsprogramm

Sie möchten sich für sozialarbeiterische Aufgaben im Zusammenhang mit Migration, Diversität, Interkulturalität und Integration qualifizieren? Sie möchten Theorie und Praxis auf Hochschulniveau kombinieren? Unser duales, berufsintegrierendes Zertifikatsprogramm bietet hierfür die ideale Lösung.

Im Zertifikatsprogramm setzen Sie sich intensiv mit Migrationsfragen des globalen Zeitgeschehens auseinander und lernen, wie man adäquate Strategien, Angebote und Konzepte der Sozialen Arbeit in der Migrationsgesellschaft entwickeln und umsetzen kann. Die Module des Programms sind Bestandteil unseres bewährten Master-Studiengangs „Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft“, der Ihnen fundiertes sozialarbeiterisches und sozialwissenschaftliches Wissen vermittelt und Sie mit migrationsbezogenen Kompetenzen ausstattet.

Termine und Veranstaltungsorte

Online-Vorlesungsverzeichnis
(Semester > DHBW CAS > Zertifikate und Seminare > Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft)

Gebühren

pro Modul 420 € zzgl. Prüfungsgebühr 40 € (optional)

Anmeldefrist

4 Wochen vor dem jeweiligen Veranstaltungsbeginn

 

CAS ODER DAS?

Sie haben mehrere Optionen: Sie können eins von zwei CAS (Certificate of Advanced Studies) mit jeweils drei Modulen absolvieren oder mit dem Belegen beider CAS ein sogenanntes DAS (Diploma of Advanced Studies) erlangen.

CAS 1: Diskurse und Handlungsansätze im Migrationskontext

In diesem Modul werden verschiedene Zugänge, Ansätze und Konzepte interkultureller Kompetenz und Diversity erarbeitet und danach befragt, inwieweit sie Differenzkonstruktionen aufbrechen oder reproduzieren und welche Impulse sie für die Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft bieten. Auf die historische Einführung von der Ausländerpädagogik hin zu Interkulturellen Ansätzen folgt zunächst eine kritische Perspektivierung von Konzepten der Kultur und Ethnizität. Als Weiterentwicklung werden gegenwärtig in der Sozialen Arbeit v.a. Ansätze der reflexiven Interkulturalität sowie kultursensible, migrationspädagogische oder differenzsensible Ansätze diskutiert. Diese Ansätze werden in diesem Modul vergleichend analysiert. Mit ihrem Verständnis der Komplexität von Differenz, ihrer Kontingenz und Widersprüchlichkeit bieten darüber hinaus intersektionale oder postkoloniale Perspektiven Impulse für eine kritische Reformulierung von Interkulturalität. Insgesamt geht es in dem Modul darum, eine kritisch-reflexive Haltung dem Gegenstand der „Interkulturellen“ Sozialen Arbeit gegenüber zu erarbeiten.

Konzeptionen sind die organisationale Grundlage für professionelles Handeln und die Entwicklung von Zukunft in allen Arbeitsfeldern Sozialer Arbeit. Damit das geplante Programm oder Projekt fundiert begründet, evaluiert und beforscht werden kann, bedarf es einer wissenschaftlichen Vorgehensweise. Die nomologisch herleitbaren Annahmen und die Methodologie der Verknüpfung von Theorie und Praxis basieren auf der Handlungswissenschaft Sozialer Arbeit. Die dem Vorhaben zugrundeliegenden sozialen Probleme und die Ursachen der intersektional verwobenen sozialen Ungleichheit werden analysiert. Sie werden in der Lebenswelt der Adressat*innen, von Gruppen oder Organisationen und im Gemeinwesen wirksam. Mit den konkreten Fragen nach dem Warum, Wozu, Wer, Wie und Womit wird das erworbene Wissen in eine Projektskizze übertragen. Der ausgewählte Zuschnitt adressiert die Vielfalt der Akteur*innen und der Handlungsfelder in der postmigrantischen Gesellschaft. Die erarbeiteten Projektskizzen können unmittelbar in der Praxis angewandt werden.

  • Die Teilnehmer*innen kennen Methoden zur Sensibilisierung von Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft (u. a. Fachkräfte der Sozialen Arbeit) bezüglich rassistischer Denk- und Handlungsmuster sowie zur Stärkung von Menschen mit Migrationshintergrund bezüglich der Partizipation in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen.
  • Die Teilnehmer*innen erkennen rassistische Situationen und Strukturen in ihren Arbeitsfeldern - auch in ihren Verstrickungen mit weiteren Differenzlinien, haben einen Umgang mit rassistischen Situationen ausgebildet und sind in der Lage, Veränderungsschritte zu konzipieren.
  • Die Teilnehmer*innen können das Phänomen des Rassismus mit den anderen Themen des Masters verbinden (Intersektionalität, Migrationspolitik, Integrationsdiskurse u. a.).

CAS 2: Recht, Politik und Theorien der Migration

In diesem Modul geht es um die Entwicklung und den Umfang von Migrationspolitiken im natio-nalen und internationalen Kontext. Es findet eine Auseinandersetzung statt mit den Migrations-politiken verschiedener politischer Systeme, den Positionen relevanter gesellschaftlicher Gruppie-rungen zur Migration, Flucht und Integration sowie den Zusammenhängen zwischen politischen Entscheidungen und deren Auswirkungen auf die Migrationsprozesse und Ausgestaltung der So-zialen Arbeit im Kontext Migration, Flucht und Integration.

Gegenstand des Seminars sind Themen der interdisziplinären Migrationsforschung, die sich seit den 1920er-Jahren mit den Fragen befasst, warum Menschen migrieren, wie Staaten Migration steuern, wie die Teilhabe von Migrant*innen in den relevanten gesellschaftlichen Teilbereichen (Arbeitsmarkt, Bildungssystem usw.) gelingt oder misslingt. Eine für die Migrationsforschung zentrale Problemstellung ist dabei die „Integration“ von Migrant*innen. Dabei stützt sie sich auf unterschiedliche Theorien und Begriffe. Die Erarbeitung und Diskussion dieser verschiedenen wissenschaftlichen Positionen (v.a. Assimilationstheorie, Transnationalismus, Systemtheorie und An-sätze der kritischen Migrationsforschung) stehen im Zentrum des Seminars. Internationale Migration wird in der Perspektive des Seminars als Teil der sozialen Strukturbildungen moderner Gesellschaften verstanden, die vielfältige Veränderungen und Neubildungen auslöst. Zugleich werden Prozesse der Hervorbringung, Beobachtung und Gestaltung von Migration in asymmetrischen Machtbeziehungen fokussiert.

Wahlmodul 1 von 2
  • Die Studierenden verfügen über spezialisiertes Rechtsdetailwissen und können dieses handlungsleitend zur Problemlösung im entsprechenden Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit anwenden.
  • Die Studierenden sind in der Lage, die (migrations-)politischen und (migrations-)rechtlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich ihrer Relevanz für die Soziale Arbeit im beruflichen Alltag zu reflektieren.
  • Sie verfügen über einen multidisziplinären und migrationsbezogenen Blick auf rechtliche Zusammenhänge in Bezug auf sozialarbeiterische Handlungen und sind in der Lage, diese angemessen zu analysieren.
Wahlmodul 2 von 2

Mit einem interdisziplinären und multiperspektivischen Ansatz werden menschenrechtsbasierte Fallvignetten für die exemplarische Analyse der Lebenssituation einer Person oder Gruppe erarbeitet. Untersucht werden mögliche Handlungsansätze zur Durchsetzung ihrer Rechte. Grundlagen sind die Entwicklungslinien der Menschenrechte aus historischer, philosophischer, diskurs-ethischer, rechtstheoretischer und postkolonialer Perspektive. Die aktuellen Diskurse zum Menschenrechtsschutz werden beispielhaft auf die normativen und wissenschaftlichen Grundlagen der Sozialer Arbeit übertragen. Dabei werden die internationale, europäische und nationale Ebene berücksichtigt und mit den Perspektiven einer internationalen Sozialen Arbeit verknüpft. An die Fallarbeit lassen sich niederschwellige Zugänge zu einer transnationalen Bewusstseins‐ und Menschenrechtsbildung anschließen. Die exemplarisch erarbeiteten Fallvignetten können für die Anwendung des Tripelmandats bzw. Menschenrechtsmandats in der Praxis genutzt werden.

Weitere Informationen

  • Die drei Module eines CAS bestehen jeweils aus fünf Präsenztagen.
  • Durchführung der Präsenztage durch Hochschuldozent*innen und Expert*innen aus der betrieblichen Praxis.
  • Zwischen den Präsenzblöcken lernen Sie über ein Learning Management System.

Dieses Zertifikationsprogramm richtet sich an Fachkräfte in klassischen migrationspädagogischen Arbeitsfeldern (z.B. Migrationsberatung und Flüchtlingssozialarbeit), die mit Entwicklungs-, Fort- und Weiterbildungs- sowie Forschungsaufgaben konfrontiert sind. Auch spricht es Führungskräfte an, die sozial(wirtschaftlich)e Organisationen im Bewusstsein für interkulturelle Diversität gestalten möchten.

  • Einschlägiger Hochschulabschluss
  • Mindestqualifikation Niveau 6 des Deutschen Qualifikationsrahmens

Jedes Modul können Sie mit einer optionalen Modulprüfung abschließen, die Ihnen die erreichten ECTS-Punkte bescheinigt. Erfolgreich abgeschlossene Module (5 ECTS-Punkte), CAS (15 ECTS-Punkte) bzw. DAS (30 ECTS-Punkte) können beim Vorliegen der hochschulrechtlichen Voraussetzungen auf die Master-Programme im Sozialwesen angerechnet werden.

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