Qualifizierungen zur Entwicklung und Implementierung von Schutzkonzepten gegen (sexualisierte) Gewalt in Einrichtungen der Behindertenhilfe

Mit dieser Weiterbildungsveranstaltung erhalten die Teilnehmenden einen vertiefenden Blick in die Arbeit nach Schutzkonzepten vor (sexualisierter) Gewalt. Sie setzen sich mit strukturellen und personalen Risikofaktoren auseinander und erfahren neben dem Basiswissen auch, wie sie eine Risikoanalyse durchführen und welche Aufgaben auf Fach- und Leitungskräfte in unterschiedlichen Fällen sexualisierter Gewalt zukommen. Die Qualifizierung will Fachkräfte dabei unterstützen, die hierfür nötigen Organisationsentwicklungsprozesse zu planen und zu steuern. Im Zentrum der Qualifizierung steht ein 7 stufiges Change-Management-Modell, das in einem mehrjährigen bundesweiten Modellprojekt entwickelt und erprobt wurde. Dieses Modell zeigt auf, wie gemeinsame Entwicklungs- und Lernprozesse aller Beteiligten umgesetzt werden können und die unterschiedlichen Berufsgruppen und Bewohner:innen an den Organisationsentwicklungsprozessen beteiligt werden können.

Außerdem werden erste Ergebnisse aus dem von Professorin Anja Teubert geleiteten Forschungsprojekt ’SchukoV2024‘ (Schutzkonzepte verankern) – zur nachhaltigen Verankerung von Schutzkonzepten in (päd)agogischen Einrichtungen ganz aktuell an die Teilnehmenden weitergegeben. Was wir aus dem Bundesmodellprojekt BeSt (Beraten & Stärken) und dem aktuell mit zwei Dualen Partnereinrichtungen durchgeführten Projekt wissen, ist dass die (Weiter-)Entwicklung und Implementierung von Schutzkonzepten in Institutionen einen komplexen und längerfristigen Prozess der Organisationsentwicklung darstellt, der mit der mit dem Paradigmenwechsel von der Einrichtungs- zur Personenzentrierung sehr gut verbunden werden kann.

Denn die Verbesserung des Schutzes von Mädchen und Jungen vor (sexualisierter) Gewalt kann nur gelingen, wenn in Einrichtungen eine Kultur der Achtsamkeit und Grenzachtung existiert, die getragen wird durch die Haltung aller Leitungskräfte, Mitarbeiter*innen und Bewohner:innen und die in den Organisationsstrukturen und -prozessen verankert ist.

 

Termin(e)

neue Termine werden voraussichtlich im ersten Quartal 2024 bekanntgegeben

Veranstaltungsort

Duale Hochschule Baden-Württemberg Center for Advanced Studies
Bildungscampus 13
74076 Heilbronn

Kosten

Ca. 600,00 Euro zzgl. USt.

Veranstaltungsformat

Zertifikatslehrgang

Anmeldefrist

Wird noch bekannt gegeben

 

Inhalte

Die Teilnehmenden der mehrtägigen Fortbildung
 

  • erwerben vertieftes Fachwissen zum Thema sexualisierte Gewalt in Institutionen,
  • lernen institutionelle Dynamiken bei sexualisierter Gewalt in Einrichtungen kennen,
  • erhalten einen Überblick über Bausteine eines umfassenden Schutzkonzeptes,
  • setzen sich mit den spezifischen Anforderungen auseinander, die sich aus den Leitlinien des Verbandes, dem Bundeskinderschutzgesetz, dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz, sowie dem Bundesteilhabegesetz für ihre Einrichtungen ergeben,
  • kennen die unterschiedlichen Aufgaben, die sich in Fällen vermuteter oder erwiesener sexualisierter Gewalt für Leitungskräfte ergeben,
  • lernen ein, in einem mehrjährigen bundesweiten Modellprojekt entwickeltes Organisationsentwicklungsmodell kennen,
  • analysieren Ressourcen- und Risiken der eigenen Institution in Hinblick auf (sexualisierte) Gewalt,
  • planen die Entwicklung und Implementierung von Schutzkonzepten in ihrer eigenen Einrichtung,
  • leiten erste Prozesse ein und reflektieren diese

Dozent

Weitere Informationen

Im Seminar wird in verschiedenen Lernformen gearbeitet:
 

  • Plenum, Kleingruppen und Einzelarbeit
  • Vorträge bzw. thematische Inputs
  • Erarbeitung von Themen in der Großgruppe sowie in Kleingruppen
  • Reflexion und Diskussion des Inputs und des Erarbeiteten
  • Reflexion der eigenen beruflichen Praxis und der eigenen Institution

Der Zertifikatslehrgang richtet sich an
 

  • Leitungsfachkräfte mit Personalverantwortung
  • Verantwortliche für Schutzkonzeptentwicklung
  • Kinderschutzfachkräfte, Präventionsbeauftragte
  • aus offenen und (teil) stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe (Kinder- und Jugendbereich) sowie aus Schulen und Kindertagesstätten

Die Weiterbildung wird mit einem Zertifikat abgeschlossen.

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